> Jeder fünfte Beschäftigte erkrankt an einer Depression

9. November 2021


Erfolgreiche Teilnahme bei der Vereinsförderaktion „Gut für hier. Gut fürs wir“ von Aldi Süd

Das heute veröffentlichte Barometer Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe zeigt eines ganz deutlich: Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. Für die aktuelle Studie, die jährlich und dieses Jahr bereits zum fünften Mal erscheint, wurden 5.283 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen Online-Panel im September 2021 befragt.

Zahlen, Daten und Fakten im Überblick:

  • 20% der Berufstätigen gaben an, dass bei ihnen schon einmal die Diagnose Depression gestellt worden sei
  • 19% der befragten Arbeitnehmer vermuten, schon einmal im Leben an Depression erkrankt gewesen zu sein
  • 15 % erlebten bereits einen Suizid oder Suizidversuch bei einem Kollegen
  • 70% der Betroffenen machen positive Erfahrungen damit, offen im beruflichen Umfeld mit ihrer Erkrankung umzugehen
  • 26% der Betroffenen machten durch den offenen Umgang mit ihrer Erkrankung am Arbeitsplatz die Erfahrung, dass dann auch die Erkrankung im Vordergrund stand
  • 30 % der Betroffenen haben Anlaufstellen in ihrem Betrieb in Anspruch genommen (Betriebsarzt, Betriebsrat …)

Ursachen der Depression

Als die wichtigsten Ursachen für Depressionen galten:

  • 95% = Belastungen am Arbeitsplatz
  • 93% = Konflikte im Job/ mit Kollegen
  • 83% = dauerhafte Erreichbarkeit

Anzumerken gilt es bei diesen Ursachen, dass weniger bekannt ist, dass Depressionen auch biologische Ursachen haben können und unterschiedliche Hirnprozesse während einer Depression verändert sind. Des Weiteren wird irrtümlich angenommen, dass Urlaub und viel Schlaf gegen Depression helfen könne.

„Depression ist eine häufige und schwere Erkrankung. Statistisch gesehen gibt es in nahezu jedem Unternehmen depressiv erkrankte Mitarbeiter. Arbeitgeber können viel dazu beitragen, dass betroffene Beschäftigte rascher in eine professionelle Behandlung kommen. Dadurch können neben großem Leid auch Kosten vermieden werden. Unternehmen sollten deshalb dringend Basiswissen und auch Handlungskompetenz zu Depression und Suizidprävention aufbauen“, sagt Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung
Deutsche Depressionshilfe und Inhaber der Senckenberg-Professur an der Goethe Universität Frankfurt.

Im  März 2021 berichteten wir hier von einer Sonderveröffentlichung des Barometers Deutsche Depressionshilfe, die sich den Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Psyche widmete.

Mehr Informationen: Sondererhebung Deutschland-Barometer Depression

Bilder Studie: Stiftung Deutsche Depressionshilfe